Am Sonntag, 14.06., wurde in
diesem Jahr bereits das 200.ste Baby im Klinikum Altenburger Land
geboren. „Damit sind wir auf einem guten Weg, dass auch nach diesem Jahr
wieder über 400 Kinder später von sich sagen können, in Altenburg
geboren zu sein“ freute sie sich und erklärte den Gästen die 3
Babybettchen, die schon bereit standen, denn aktuell waren gerade 3
Geburten im Kreissaal im Gang.
Sarah Junge führte die Ministerin über ihre Station. Dabei konnte die
Ministerin auch einen Blick, wenn auch nur von außen, in die
Neonatologie, die Frühchenstation, werfen.
Den Geschäftsführern des Klinikums Altenburger Land war es sehr wichtig,
Ministerin Heike Werner die Reservestation vorzustellen, die hier seit
dem Umzug der Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums vorgehalten
wird. „Krankenhäuser werden nach ihrer Bettenauslastung gemessen und
müssen sich Forderungen nach Wirtschaftlichkeit stellen. Die kurzen
Verweildauern im Krankenhaus, also die Zeit, die Patienten von Aufnahme
bis Entlassung hier bei uns verbringen, beträgt mittlerweile etwa 7
Tage. Bei diesen kurzen Verweildauern benötigen wir aus praktischen
Gründen, z.B. für die Bettenreinigung, mehr Spielraum in der Bettenzahl“
erläutert die kaufmännische Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner. Auf
eine Reservestation mit Ausweichbetten zurückgreifen zu können ist auch
in hygienischer Hinsicht komfortabel. “Sollten auf Grund einer
Keimbelastung Isolierungsmaßnahmen notwendig werden, um Patienten und
Mitarbeiter zu schützen, so lässt sich das mit einer Reservestation sehr
schnell umsetzen“ verweist Dr. Lutz Blase, Medizinischer
Geschäftsführer auf eine weiteren Vorzug. Außerdem kann in diese Räume
auch eine Station während einer Bauphase umziehen. Hier im Klinikum
wurde dies bereits 2-mal praktiziert. Die gesamte Station zieht um,
Handwerker können ihre Arbeit verrichten, ohne dass Patienten oder
Mitarbeiter davon betroffen sind, und dann wird in die neu ausgebaute
Station zurückgezogen. „Auch im Krisenfall zur Hochwasserkatastrophe
2013 war es möglich, innerhalb von Stunden 70 Bewohner eines
evakuierten Pflegeheims im Klinikum aufzunehmen“ erinnerte in dem
Zusammenhang Landrätin Michaele Sojka.
Eine Menge Vorzüge für die Patienten sind mit der Ausweichstation
verbunden, aber es leidet u.a. die Kennzahl der Bettenauslastung – ein
Umstand, auf den beide Geschäftsführer an dieser Stelle hinwiesen. Mit
Blick auf die bevorstehende Krankenhausplanung versprach Ministerin
Werner, diese Aspekte stärker zu berücksichtigen.
Die vor einem Jahr eröffnete Praxis für Strahlentherapie war das nächste
Ziel des Rundgangs. Mit der Inbetriebnahme des Klinikumneubaus MEDICUM
war dieses medizinische Angebot erst möglich geworden. Ebenso wie die
Klinik für Ambulante Rehabilitation auf der 2. Etage im MEDICUM.
Chefärztin Dr. Manuela Sipli stellte das Leistungsspektrum der Klinik in
Neurologie und Chirurgie vor und die Therapieräume. Patienten werden
hier täglich von 8 bis 14 Uhr neben Mittagspause und Ruhephasen von
verschiedenen Therapeuten nach einem individuellen Patientenplan
gefördert. Therapieziel dabei ist, möglichst viel Selbstständigkeit für
den Alltag zu entwickeln bis dahin, wieder Fähigkeiten für den Beruf zu
erlangen.
Nach dem Rundgang im Altenburger Klinikum fuhr man gemeinsam nach
Schmölln in den dortigen Klinikbereich. Vor wenigen Tagen hatte hier die
neue Palliativstation ihre Arbeit aufgenommen. Dr. Elisabeth Schmidt,
die Leitende Oberärztin, führte die Gäste durch die neu gestalteten
Räume und brachte die Besonderheiten der Palliativmedizin zur Sprache.
Ministerin Werner zeigte sich nach dem Rundgang beeindruckt, wie dem
Klinikum Altenburger Land in den letzten Jahren eine systematische
Entwicklung gelungen ist.
Christine Helbig